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Stolpersteine für Familie Silbergleit (Groner Straße 52)

Stolpersteine für Familie Silbergleit (Rosa, Paul, Gerda, Erich) Groner Straße 52. Foto: Stadt Göttingen

 

Stolpersteine für Familie Silbergleit (Rosa, Paul, Gerda, Erich)

 

Groner Straße 52

 

 

 

verlegt am 07. Februar 2018

 

 

Der Kaufmann Paul Silbergleit wurde 1881 in Warschau geboren. Im Jahre 1910 kam er nach Göttingen, wo bereits seit fünf Jahren sein älterer Bruder Max Silbergleit wohnte, und heiratete im Jahre 1911 Rosa Blum, die 1886 in Meseritz in der Grenzmark Posen- Westpreußen geboren worden war und ebenfalls seit 1910 in Göttingen wohnte. Rosa Blum war die jüngere Schwester von Lea Blum, die 1906 Pauls Bruder Max Silbergleit geheiratet hatte. Rosa besaß ein Schuhgeschäft im Papendiek 7, das sie nach der Heirat gemeinsam mit ihrem Mann führte. Im Jahre 1912 wurde das Geschäft auf Paul Silbergleit umgeschrieben, der trotz des wirtschaftlichen Einbruchs durch den Ersten Weltkrieg als selbständiger Kaufmann erfolgreich war.

 

Im Jahre 1919 zogen Paul und Rosa Silbergleit mit Familie und Geschäft hierher in die benachbarte Groner Straße. Die mit acht Zimmern großzügig geschnittene Wohnung der Familie lag im I. und II. Obergeschoss, das Geschäft im Erdgeschoss. Das Geschäft lief so erfolgreich, dass die Familie einen gutbürgerlichen Lebensstil pflegen konnte, zu dem auch Theaterabonnements und Bäderreisen nach Marienbad und Kissingen gehörten. An dem wirtschaftlichen Erfolg war Rosa Silbergleit ganz wesentlich beteiligt; sie war sozusagen die Seele des Geschäfts, in dem 3-4 Angestellte beschäftigt waren, nachdem Paul Silbergleit schwer herzkrank geworden war.

 

Paul und Rosa Silbergleit bekamen zwei Kinder, die im Jahre 1912 geborene Gerda und im Jahre 1914 den Sohn Erich. Gleich zu Beginn der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft wurden sie Opfer von massiven Ausschreitungen. In der Nacht zum 12. März 1933 wurden zum ersten Mal die Scheiben ihres Geschäfts eingeschlagen. Im Vorfeld des reichsweit organisierten Boykotts jüdischer Geschäfte zog dann am 29. März 1933 ein organisierter, etwa 200 Mann starker SA-Trupp durch die Stadt und gezielt durch diejenigen Straßen, in denen sich jüdische Geschäfte befanden. Unter den 31 Geschäften, die innerhalb kürzester Zeit planmäßig zerstört und deren Besitzer angegriffen, verletzt und gedemütigt wurden, befand sich auch das Schuhgeschäft von Paul und Rosa Silbergleit hier an dieser Stelle.

 

Zwei Jahre später verloren Paul und Rosa Silbergleit durch das Gesetz über den Widerruf von Einbürgerungen ihre deutsche Staatsbürgerschaft. Durch Schikanen und die organisierte Judenfeindschaft erlitten sie immer mehr wirtschaftliche Einbußen und erfuhren zunehmende die gesellschaftliche Ausgrenzung. Schließlich mussten sie 1937 das Geschäft radikal reduzieren und in ein unscheinbares Seitengebäude verlagern und zudem ihre Wohnung drastisch verkleinern, um überhaupt weiterhin notdürftig existieren zu können. In der Pogromnacht des 9. November wurde ihre Wohnung systematisch verwüstet und ausgeplündert, Paul und Rosa Silbergleit wurden verhaftet und ins Polizeigefängnis gebracht. Am nächsten Tag räumte ein Trupp der SS ihr Warenlager aus; die rund 2000 Paar Schuhe wurden schließlich unter den konkurrierenden Schuhgeschäften verteilt, darunter die noch bis ins vergangene Jahr bestehende Firma Frohme und die noch heute bestehende Firma Keil. Paul und Rosa Silbergleit sahen sich gezwungen, das Geschäft aufzugeben und mussten schließlich auch ihr Haus verkaufen.

 

Ihr Sohn Erich Silbergleit, der seit 1938 in den USA lebte, versuchte vergeblich, seine Eltern aus Deutschland heraus zu holen. Als sie endlich um die Jahreswende 1941/42 ein Visum erhielten, war es zu spät. Mit Weisung vom 1. Oktober 1941 hatte Heinrich Himmler weitere Auswanderungen von Juden aus Deutschland untersagt.

 

Am 26. März 1942 wurden mit mehr als einhundert Juden aus Stadt und Kreis Göttingen auch Paul und Rosa Silbergleit zusammen mit Max und Lea Silbergleit über Hannover-Ahlem und Trawniki ins Warschauer Ghetto deportiert.

 

Die Tochter Gerda Silbergleit war von ihren Eltern schon 1933 nach Lubochna in der Tschechoslowakei geschickt worden, auch um die gerade 21 Jahre alte junge Frau vor öffentlicher Anpöbelei durch organisierte junge Nazis zu schützen. Sie trat eine Stelle in einem Hotel an, dessen Inhaber Mundek Buergenthal noch im selben Jahr ihr Mann wurde. Im Jahr darauf wurde ihr Sohn Thomas Buergenthal geboren. Als im Winter 1938/39 die sog. Hlinka-Garde, eine von Deutschland unterstützte faschistische Miliz das Hotel okkupierte, flüchtete die Familie über Kattowitz und Warschau schließlich, schon unter den Bedingungen des von Deutschland begonnenen Krieges, nach Kielce, rund 180 Kilometer südlich von Warschau gelegen. 1941 wurde der mehrheitlich von Juden bewohnte Bezirk der Stadt zum Ghetto erklärt. 1942 konnten Gerda und Mundok Buergenthal Gerdas Eltern Rosa und Paul Silbergleit aus dem Warschauer Ghetto zu sich nach Kielce holen. 1944 wurde das Ghetto Kielce auf Weisung der Gestapo aufgelöst und seine jüdischen Bewohner in die Vernichtungslager deportiert; Paul und Rosa Silbergleit wurden nach Treblinka gebracht und dort bald nach der Ankunft ermordet. Mundek Buergenthal, seine Frau Gerda und der zehnjährige Sohn Thomas wurden nach Auschwitz gebracht, wo Mundek Buergenthal ermordet wurde. Gerda und ihr Sohn überlebten unter unsäglichen Bedingungen – getrennt voneinander – Auschwitz, und sie überlebten schließlich sogar, getrennt voneinander, die Todesmärsche, Gerda nach Ravensbrück, wo sie am 28. April 1945 im Außenlager Malchow von der Roten Armee befreit wurde.

 

Thomas Buergenthal überlebte als elfjähriges Kind den Todesmarsch nach Sachsenhausen, wo er ebenfalls im April 1945 befreit wurde. Erst eineinhalb Jahre später trafen Gerda Buergenthal und ihr Sohn Thomas im Dezember 1946 hier in Gerdas Heimatstadt Göttingen wieder zusammen. Fünf Jahre später wanderten sie in die Vereinigten Staaten von Amerika aus, wo Thomas Buergenthal schließlich als Jurist mit dem Interessenschwerpunkt Internationales Recht und Menschnrechte eine beeindruckende Laufbahn einschlug. Sie führte ihn über verschiedene Hochschulprofessuren schließlich als Richter an den Internationalen Gerichtshof, das hauptsächliche Rechtsprechungsorgan der Vereinten Nationen, in Den Haag. Heute lebt er mit seiner Familie in Washington D.C. Vor zehn Jahren ehrten ihn Stadt und Universität Göttingen durch Verleihung der Ehrendoktorwürde der Juristischen Fakultät und die Umbenennung des Hauses der Stadtbibliothek in „Thomas Buergenthal-Haus“. 1939 hatte sich in diesem Haus das Polizeigefängnis befunden, wo seine Großeltern Paul und Rosa Silbergleit nach dem Novemberpogrom inhaftiert worden waren. Im vorigen Jahr wurde ihm das Große Bundesverdienstkreuz verliehen für seine Arbeit auf dem Gebiet der Menschenrechte.

 

Thomas Bürgenthal und seine Frau Peggy sind mit Kindern und Enkeln nach Göttingen gekommen, um heute an der Ehrung ihrer Angehörigen durch die Verlegung der Stolpersteine an dieser Stelle für Paul und Rosa Silbergleit und ihre Kinder Gerda und Erich teilzunehmen.

 

(Text: Prof. Dr. Peter Aufgebauer, Geschichtsverein für Göttingen und Umgebung)

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