Stolpersteine für die Familien Baruch, Kahn und Nussbaum
Stolpersteine für die Familien Baruch (Abraham, Berta), Kahn (Callmann Karl, Marie, Max, Rosa, Theodor, Jacob) und Nussbaum (Jacob, Ida, Rosa, Hilde)
Düstere Straße 10/11,
Groner Straße 4 und
Weender Landstraße 33
verlegt am 18. Mai 2021
Die letzte Stolpersteinverlegung erfolgte pandemiebedingt ohne Beteiligung der Öffentlichkeit. Um die Menschen dennoch daran teilhaben zu lassen, wurde das Verlegen aufgezeichnet und mit Beiträgen der Hinterbliebenen, musikalischen Einlagen und weiterer Beiträge ergänzt. Das Video gibt es städtischen Youtube-Account und direkt hier zu sehen.
Zu sehen ist die Verlegung der 2 Stolpersteine in der Düsteren Straße 10/11 für Abraham und Berta Baruch, von 6 Stolpersteinen in der Groner Straße 4 für Callmann Karl Kahn, Marie, Max, Rosa, Theodor und Jacob und von 4 Stolpersteinen in der Weender Landstraße 33 für Jacob, Ida, Rosa und Hilde Nussbaum. Petra Broistedt, Dezernentin für Soziales und Kultur der Stadt Göttingen, sagt mit Blick auf Verfolgung, Folterung und Ermordung von Jüdinnen und Juden: „Das war eine Katastrophe. Und die Katastrophe war umso schrecklicher und unbegreiflicher, weil Jüdinnen und Juden in den ersten zwei Jahrzenten des 20. Jahrhunderts so fest in die deutsche Gesellschaft integriert schienen, wie in fast keinem anderen Land Europas – auch in Göttingen. Für mich persönlich ist der Kulturbruch nach 1933 auch deshalb so tief, weil die Verfolgung, Beraubung und Ermordung von Menschen jüdischen Glaubens nicht nur das Werk der Nazis war, sondern die gesamte deutsch-nichtjüdische Gesellschaft davon profitierte. Die Verantwortung heute ist ungeheuer groß – Göttingen stellt sich dieser Verantwortung.“
Wie schon in den letzten Jahren erfolgte die Verlegung der Stolpersteine in enger Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für christlich-jüdischen Zusammenarbeit Göttingen e.V. und dem Geschichtsverein für Göttingen und Umgebung e.V. Der Künstler Gunter Deming, der ausnahmsweise nicht persönlich an der Verlegung teilnehmen konnte, hatte die durch Patenschaften finanzierten Stolpersteine bereitgestellt.