Hainbund Denkmal
Ort: Herzberger Landstraße
Objekt: Sich nach oben verjüngender Steinquader, 1872
Der Göttinger Hainbund wurde am 12. September 1772 von Johann Heinrich Voß, Ludwig Christoph Heinrich Hölty, Johann Martin Miller, Gottlieb Dieterich von Miller, Johann Friedrich Hahn und Johann Thomas Ludwig Wehrs in Göttingen gegründet. Sie hatten sich teils durch ihre Beiträge zur literarischen Zeitschrift "Göttinger Musenalmanach" kennen gelernt, die 1770 von Heinrich Christian Boie begründet wurde, teils durch ihr gemeinsames Studium. Spätestens ab 1772 war der Musenalmanach dann das Sprachrohr des Hainbundes.
Ihre Naturbegeisterung als Gegengewicht zum Rationalismus der Aufklärung stellt zwar eine gewisse Verbindung mit dem Sturm und Drang dar; dessen zu trotz kann eine klare Zuordnung des Göttinger Hainbundes zu Sturm und Drang oder Aufklärung zur Zeit nicht gemacht werden.
Zur Erinnerung an die Gründung des Göttinger Hainbundes 1772, errichtete die Stadt 100 Jahre später das Denkmal. An den zwei Seiten sind die Namen der Mitglieder des Dichterbundes eingemeißelt. Auf der Vorderseite des Denkmals steht:
"Dem Göttinger Dichterbunde am hundertjährigen Gedächtnistag gewidmet von der Stadt Göttingen. 12.9.1872".
Der ursprüngliche Treffpunkt der Dichter war allerdings nicht an der oberen Herzberger Landstraße, sondern in einem Eichenhain oberhalb des Weende-Spring. Sie kamen auf Anregung von Heinrich Johann Voß zusammen, um sich ewige Freundschaft zu schwören.
Die Bezeichnung "Hainbund" geht auf Friedrich Gottlieb Klopstocks Ode "Der Hügel und der Hain" zurück.
Patenschaft: Bernd Kunze