Gottfried August Bürger
Künstler: Gustav Eberlein (1847-1926), Berlin
Ort: 1994 vom Bartholomäusfriedhof auf die Gauß-Weber-Wallanlage, an der nach ihm benannten Bürgerstraße, umgesetzt
Objekt: Granitsockel mit lebensgroßer Bronzebüste Bürgers, 1895
Mitte des 19. Jahrhunderts wurde ein Grabmonument in Gestalt einer Würfelsäule mit Urne errichtet. Der Würfel trägt auf der Vorder-/Rückseite die Widmung: "Die Stadt Göttingen dem Dichter Gottfried August Bürger". Angeblich ist das Grabmal dadurch entstanden, dass von einem alten Grabstein die Inschrift abgeschliffen und die neue Widmung an ihrer Stelle gesetzt wurde.
Gottfried August Bürger (1747-1794), deutscher Dichter, der dem Sturm und Drang zugerechnet wird. Bekannt geworden sind vor allem seine Balladen "Lenore" sowie die "Abenteuer des Freiherrn von Münchhausen".
Bürger kam 1768 zum Studium der Rechtswissenschaften nach Göttingen. Zu seinen Freunden zählte Heinrich Christian Boie, der ihn mit dem Göttinger Hainbund in Kontakt brachte. Zahlreiche seiner Gedichte veröffentlichte er im "Göttinger Musenalmanach", dessen Redaktion er von 1779-94 selbst übernahm. 1772 nahm Bürger die Stelle eines Amtmanns in Altengleichen an, zog nach Gelliehausen, später Appenrode, und 1784 wieder nach Göttingen. 1787 ernannte ihn die Universität zum Ehrendoktor der Philosophie, 1789 zum außerordentlichen Professor, jedoch ohne Bezüge. Bürger starb einsam und verarmt, von Schicksalsschlägen und häufigen Krankheitsfällen gezeichnet.
Prof. Gustav Heinrich Eberlein (1847-1926), Bildhauer, Maler und Schriftsteller, war um 1900 nach Reinhold Begas der meist beschäftigte Künstler der Berliner Bildhauerschule des 19. Jahrhunderts. Von ihm stammen unter anderem das Goethe-Denkmal in Rom, das Richard-Wagner-Denkmal und das Lortzing-Denkmal im Berliner Tiergarten sowie das Monumentalwerk "Gottvater haucht Adam den Odem ein" in Hann. Münden. Besonders erfolgreich war Eberlein auf dem Gebiet der Porträt- und Kleinplastik. Insgesamt sind über 900 Werke der Skulptur, Malerei und Schriftstellerei bekannt. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Mehrzahl seiner Bronzedenkmäler eingeschmolzen.
Siehe auch:
Gottfried August Bürger Museum, Molmerswende